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Bikefitting mit Lise Visser

25 January 2021
Bikefitting mit Lise Visser

Bikefitting mit Lise Visser

25 January 2021
Bikefitting mit Lise Visser

Bikefitting mit Lise Visser

25 Jan. 2021

Richtig sitzen – Besser fahren

TEXT / BAS TOOMS | FOTOS / WOUTER ROOSENBOOM

„Gehörst du zu jenen Radfahrern, die glauben, dass Sitzprobleme und Schmerzen beim Radfahren in Kauf genommen werden müssen? Dann lass ein Bikefitting durchführen und probiere einen anderen Sattel! Damit kannst du schon viel gewinnen.“, so BBB-Botschafterin Lise Visser. Die meisten Radfahrer stellen selbst ihr Bike auf sich ein, oder ihr Fahrradmechaniker versucht das, so gut er kann. Das mag für den einen oder anderen ausreichen, aber jeder kann von einem Bikefitting profitieren – und in manchen Fällen viel gewinnen.

Bikefitting gibt es in allen möglichen Ausprägungen, aber wenn man sich auf seinem Bike wohlfühlen und nur das Beste für seinen Allerwertesten will, sollte man dabei nicht an der Beratung und am Material sparen. Deshalb verbringt Robic in Amsterdam zwei Stunden damit, alle relevanten Daten von Lise zu erfassen und auszuwerten, bevor sie mit den Premiumsätteln von BBB nach Hause zurückkehrt: dem Echelon und dem Convoy.

Bikefitting
Bikefit at Robic

Bevor sie jedoch die Sättel an ihrer neuen Rennmaschine ausprobiert, hat Lise noch einen Termin beim Physiotherapeuten Florian Smits. Bei Robic beginnt jedes Bikefitting mit einem Screening beim Physio. Lise wird vermessen, gewogen und gründlich gecheckt. Florian untersucht ihre körperliche Verfassung, Verletzungen und fragt nach ihren sportlichen Zielen. Und vor allem: Was fühlt sie, wenn sie als Teil ihres Teams „De Jonge Renner“ tausende Kilometer im Jahr fährt?

„Wirklich keine Beschwerden, oder keine wirklichen Beschwerden?“ Diese Frage überrascht Lise. „Nun, ich habe gelegentlich Schulter- und Rückenschmerzen, aber das ist eigentlich keine große Sache.“ Die Schmerzen treten vor allem bei langen Touren auf und halten auch danach noch ein paar Tage an. Florian schüttelt während der Beratung mehrmals den Kopf. „Selbstverständlich sollte das nicht so sein.“

Jeder glaubt, dass etwas Schmerz und Leiden zum Radfahren dazugehören, aber wer hat sich das ausgedacht?
Florian Smits
Physiotherapeut beim Robic
Bikefitting
Bikefit beim Robic

Doch viele Fahrer nehmen das einfach hin. „Jeder glaubt, dass etwas Schmerz und Leiden zum Radfahren dazugehören, aber wer hat sich das ausgedacht?“, fragt er, während er Lise bei ein paar Dehnungsübungen anleitet, um ihre Beweglichkeit zu überprüfen.

Sättel spielen eine wichtige Rolle. Kein Mensch ist wie der andere gebaut, auch die Fahrräder und insbesondere die Sitzposition unterscheiden sich. Warum gibt man sich dann mit einem Allerweltssattel zufrieden?

Im Laufe der Untersuchung findet Florian immer wieder scheinbar kleine Probleme, wie z. B. eine Schnapphüfte. Dann drückt er seine Daumen in Lises Rücken. Sie drückt ihr Gesicht in den weißen Behandlungstisch, schnappt nach Luft und ihre Finger greifen nach dem Stoffbezug des Tisches. „Das war etwas unangenehm“, gibt sie zu.

Bikefitting beim Robic

Lise sollte häufiger einen Physiotherapeuten aufsuchen. Und sie sollte sicherstellen, dass ihr Bike perfekt zu ihrem Körper passt. Hier kommt Bikefitter Wouter Ruchtie ins Spiel. Im Nebenraum hat er ihr Rennrad bereits auf einen Rollentrainer montiert. Florian geht seine Befunde mit Wouter durch, damit er weiß, worauf er besonders achten muss.

Wouter bemerkt sofort, dass auf Lises Bike ein Standardsattel montiert ist. Das ist alles andere als ideal. Er zieht einen Überzug mit einer Druckmessmatte über Lises Sattel, legt Einlegesohlen mit Druckplatten in ihre Schuhe und rüstet sie mit allen möglichen Sensoren aus. Die Sensoren erzeugen Druckbilder auf Wouters Bildschirm. Er kann genau sehen, wo Verbesserungen vorgenommen werden können und was er anpassen muss, damit Lise und ihre Rennmaschine besser zusammenpassen.

Wouter stellt bei der Pedalleistung einen großen Unterschied zwischen links und rechts fest. Lise neigt sich auch mehr auf die rechte Seite des Sattels. Dies kann Wouter teilweise beheben, indem er ihre Schuhplatten und Sattelhöhe anpasst, aber Lise braucht eindeutig einen anderen, breiteren Sattel.

Robic

Dafür steht als erstes Modell der Convoy bereit, ein robuster Sattel, der bei langen Touren für großartige Unterstützung sorgt. Er hat zudem einen Druckentlastungskanal, der sicherstellt, dass kein Blutstau entsteht.

Nach jeder Änderung am Setup muss Lise einige Minuten in die Pedale treten, damit neue Druckbilder erzeugt werden. Die roten Bereiche auf den Druckbildern sind viel weniger ausgeprägt, dennoch ist Wouter noch nicht ganz zufrieden.

Deshalb montiert er einen breiteren Sattel, die 155-mm-Version des Echelon. Der Sattel mit seiner druckentlastenden Aussparung in der Mitte sollte perfekt zu Lises Anforderungen passen: Der Echelon ist optimal für Radsportenthusiasten geeignet, die lange Touren in gestreckter Sitzposition fahren wollen. Wouters Bildschirm zeigt ihm, dass er die richtige Wahl getroffen hat: Die Druckbilder sind viel symmetrischer und die roten Bereiche sind fast verschwunden.

Wow, was für ein Unterschied!
Lise Visser
Backyard Crew Member
BBB Cycling Sättel
BBB Cycling Sättel

„Wow, was für ein Unterschied!“, schreit Lise, als sie anfängt zu kurbeln. Der Sattel passt exakt zu ihrem Körperbau und bietet Unterstützung an den richtigen Stellen.

Erstaunlich, was ein zweistündiges Bikefitting und ein anderer Sattel bewirken können. Da kommt man echt ins Grübeln: Was hilft es hunderte, wenn nicht tausende Euro für ein Fahrrad auszugeben, um dann bei der optimalen Einstellung des teuren Bikes zu sparen? Du und dein Hintern haben etwas Besseres verdient.

Robic