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10 dinge, die ich bei der radfernfahrt Turin-Nizza gelernt habe

20 August 2018
10 dinge, die ich bei der radfernfahrt Turin-Nizza gelernt habe

10 dinge, die ich bei der radfernfahrt Turin-Nizza gelernt habe

20 August 2018
10 dinge, die ich bei der radfernfahrt Turin-Nizza gelernt habe

10 dinge, die ich bei der radfernfahrt Turin-Nizza gelernt habe

20 Aug. 2018

Wie fährt man die radfernfahrt Turin-Nizza?

10 dinge, die ich bei der radfernfahrt Turin-Nizza gelernt habe

Im September 2017 nahm BBB-Produktdesigner Tjerk Bakker an der zweiten Auflage der Radfernfahrt Turin–Nizza teil. Ein Radsport-Event – die Organisation betont, dass es kein Rennen ist – das von Turin nach Nizza führt, über einige der schönsten Pässe der südlichen Alpen. Die gesamte Strecke ist rund 700 Kilometer lang, mit unglaublichen 20.000 Höhenmetern und fast die Hälfte davon über unbefestigte Straßen. Wir präsentieren euch die zehn Lektionen, die Tjerk auf der Tour gelernt hat.

1. Auf deine sachen aufpassen

Die Ausrüstung, die du dabei hast, benötigst du während der gesamten Tour. Geh also behutsam damit um, achte darauf, wo du sie lässt und wie du sie in deiner Taschen verstaust. Denn erschöpfte Gehirne arbeiten etwas weniger effizient. Leider habe ich am ersten Tag meine Radbrille zerbrochen und musste dann fünf Tage ohne Brille fahren. Das Display meiner Kompaktkamera wurde ebenfalls zerkratzt, weil es an etwas in meiner kleinen Oberrohrtasche gerieben hat.

Radfernfahrt Turin-Nizza

2. Kleidung: zwiebelprinzip beachten

Das predigt die Outdoor-Welt zwar schon seit Jahren, aber für Radbekleidung gilt es grundsätzlich genauso. Und weil man bei solchen Fahrten mit dem, was man hat, zurechtkommen muss, ist es umso wichtiger. Versuche, deine Kleidung in möglichst viele Schichten aufzuteilen, die du auf verschiedene Weise miteinander kombinieren kannst. Neben meinen üblichen Radtrikots und -hosen hatte ich eine wasserdichte TriGuard-Jacke, Beinlinge, Armlinge und eine Unterhelmmütze dabei. Kurz gesagt, eine Menge kompakter Kleidungsstücke, die auf verschiedene Weise kombiniert oder übereinander getragen und so entsprechend den Gegebenheiten genutzt werden können.

3. Italien ist für solchein abenteuer ambesten geeignet!

Weil die Fernfahrt Turin-Nizza kein Rennen, sondern ein Radsport Event ist, sollte auch etwas Zeit bleiben, um all die köstlichen Dinge zu genießen, die die lokale Küche zu bieten hat. Glücklicherweise folgt die Route mehr oder weniger der französischitalienischen Grenze nach Süden, und es gibt mehr als genug Zeit und Gelegenheiten, in kleinen Dörfern köstliche Pastagerichte zu genießen oder den besten Cappuccino aller Zeiten zu schlürfen. Und um die zusätzlichen Pfunde brauchst du dir keine Sorgen zu machen, weil du sie beim nächsten Anstieg schon wieder verlieren wirst.

Radfernfahrt Turin-Nizza

4. Wasserdichte taschen sind lebenswichtig

Das Beste an diesem Event ist, dass daran Leute mit quasi jedem Fahrradtyp und mit jeder Taschenart teilnehmen. Eines ist mir jedoch klar geworden: Wenn man länger als ein paar Tage unterwegs ist, kann man dem Wetter nicht entkommen, und man muss auf Regen vorbereitet sein. Ich hatte Prototypen der wasserdichten Bikepacking-Taschen Front Fellow, Middle Mate und SideKick dabei, die mittlerweile zu unserem Produktprogramm gehören und die mir quasi das Leben gerettet haben. Nichts ist ärgerlicher, als zu entdecken, dass dein Schlafsack oder deine Zusatzkleidung unterwegs klatschnass geworden ist.

5. Bischer hat noch kein finisher gesagt: meine übersetzung war zu klein

Ich hatte eine Kompaktkurbel mit 50/34 Zähnen montiert. In Kombination mit einer Kassette mit großer Kapazität (11–36 Zähne) war meine kleinste Übersetzung 34-36. Lächerlich? Denk daran, dass du nicht nur dich selbst und dein Fahrrad den Berg hinauf schleppen musst, sondern auch dein Gepäck. Mit anderen Worten, ich habe meine Entscheidung für die niedrige Übersetzung keine Sekunde bereut.

Radfernfahrt Turin-Nizza

6. Schlauchlos ist super, aber...

Vor Turin–Nizza hatte ich noch nie schlauchlose Reifen ausprobiert. Auf Anraten eines ehemaligen Teilnehmers ließ ich einen Mechaniker einen Laufradsatz auf schlauchlos umrüsten und kaufte mir dazu die passenden Reifen. Damit muss man trotzdem sorgfältig umgehen. Durch ungeschickten Einsatz einer Handpumpe entfernte ich versehentlich den Schlauchlos-Ventileinsatz, sodass die Dichtigkeit zwischen Felge und Reifen verloren ging. Dieses Problem habe ich gelöst, indem ich wieder mit Schlauch gefahren bin, aber so hatte ich doch wieder mit einigen Plattfüßen zu kämpfen. Stell also sicher, dass die Ventileinsätze in Ordnung sind und fest sitzen, bevor du losfährst.

7. Rahmentsache nicht zu voll packen

Achte darauf, dass beim Pedalieren zwischen Knien und Rahmentasche genug Abstand ist. Die Tasche solltest du also so flach wie möglich packen. Weiche Dinge, die sich mit der Zeit ausdehnen können (wie z. b. eine Jacke), verstaust du besser in der Sattel- oder Lenkertasche. Die Rahmentasche eignet sich am besten für Gegenstände, die du schnell und einfach griffbereit haben willst: Verpflegung, Gels, Sonnenbrille, Ersatzschlauch/-reifen oder Unterhelmmütze.

Radfernfahrt Turin-Nizza

8. Einen schlafplatz zu finden, ist meist kein problem

Im Vorhinein hatte ich mir unnötig Sorgen gemacht, wo ich unterwegs schlafen würde. Aber man braucht die Leute, denen man begegnet, sowie die anderen Teilnehmer nur anzusprechen und man schaut, wie das Wetter ist und wie man sich fühlt. Ich hatte zwar Zelt, Iso-Matte und Schlafsack – alles extraleicht – dabei. Tatsächlich habe ich das Zelt aber nur einmal benutzt. Die erste und vierte Nacht habe ich in einer Berghütte geschlafen, die ich unterwegs passiert habe, die zweite Nacht in einem Nachtlager eines anderen Teilnehmers und die dritte Nacht bei schlechtem Wetter in einem Hotel. Lediglich in der fünften Nacht war ich irgendwo auf einem Berg mit platten Reifen gestrandet und habe dort mein Zelt aufgeschlagen. Irgendwie klappt es immer.

9. Möglichst breite reifen aufzeihen

Viele Wege auf der Strecke sind zwar asphaltiert, aber das Verhältnis von befestigten zu unbefestigten Abschnitten scheint fast 50:50 zu sein. Ich würde meine Reifen daher mit Blick auf die nicht asphaltierten Streckenabschnitte auswählen. Ein Satz guter Schotterreifen ist auch auf Asphaltstraßen kaum ein Nachteil, und auf den unbefestigten Wegen wirst du definitiv davon profitieren. Wähle die breitesten Reifen, die du an deinem Bike montieren kannst. Und vergiss nicht, die passenden Ersatzschläuche einzupacken.

Radfernfahrt Turin-Nizza

10. Turin-Nizza ist eine tour für jedermann

Radfernfahrt Turin–Nizza“ klingt vielleicht nach Schweiß und Schmerzen für die Härtesten unter uns, aber in Wirklichkeit ist es eine wunderschöne Radtour, die durchaus machbar ist. Das Erklimmen der großen Pässe auf der Strecke ist natürlich kein Kinderspiel, aber mit der richtigen Übersetzung können durchschnittlich Trainierte dieses aufregende Abenteuer sicher bewältigen.